Stell dir vor, du möchtest einen Permakultur-Garten anlegen. Dazu hast du ein Stück Land erworben. Jetzt wirst Du erst einmal ein Jahr gar nichts machen! Nichts machen heisst jedoch nicht untätig sein. Du wirst so oft wie möglich zu deinem Land gehen, vielleicht wirst du sogar in einem Wohnwagen oder einem Zelt auf deinem Land wohnen. Du wirst jedoch nur beobachten und nicht eingreifen:

  • Was wächst auf diesem Land?

  • Gibt es verschiedene Mikro-Klimas?

  • Gibt es Stellen, die auch in trockenen Sommermonaten nicht austrocknen?

  • Gibt es andere Stellen, die auch in nassen Jahreszeiten relativ trocken bleiben?

  • Welche Elemente machen dieses Stück Land aus?

  • Was ist die Besonderheit des Bodens?

 

Erst nachdem Du mit all dem Kontakt aufgenommen hast, wirst Du anfangen zu planen. Nun ist wichtig, dass Du alle Elemente des Gesamtsystems so planst, dass sich diese in ihren Funktionen möglichst stark überschneiden und ergänzen. So wird ein Apfelbaum nicht einfach als ein Produzent von Äpfeln gesehen. Dieser Baum hat noch viele andere Funktionen, die im Gesamtsystem eine Rolle spielen:

  • Er wirft Schatten

  • Er lockert den Boden

  • Er zieht gewisse Tiere an

  • Er wirft im Herbst Blätter ab

  • Er wird zu seinem Ende auch Brenn- und/oder Bauholz liefern

  • Er verträgt sich mit gewissen Pflanzen besonders gut, mit anderen gar nicht

 

Du wirst also schauen, dass möglichst viele dieser Funktionen im Zusammenspiel mit anderen Elementen des Gartens einen Sinn machen: Sich gegenseitig unterstützen und durchdringen. Dadurch entsteht eine lebendige Struktur, die sich sehr gut selber reguliert, und die mit wenig Aufwand einen hohen Ertrag ermöglicht.